Inklusion
Grundschulen beschulen alle Kinder. In dieser Schulform kommt die Heterogenität der Kinder zum Tragen. Entsprechend umfassend ist das Verständnis des Inklusions-Begriffes beim LNGS. Ob es Schwierigkeiten beim Lernen, bei der Selbstregulation, beim Kontakt und der Kommunikation mit anderen sind oder fehlende Sprachkenntnisse, motorische Einschränkungen oder Traumata - in der Grundschule kommt alles zusammen.
Der LNGS steht hinter der UN-Konvention und begrüßt es, all diese Kinder zu inkludieren. Alle sind Teil der Gesellschaft.
Grundschulen benötigen jedoch dringend Rahmenbedingungen und personelle Ressourcen, um jedes Kind angemessen fördern zu können.
Für jedes Kind mit festgestelltem Unterstützungsbedarf braucht es Zusatzbedarfsstunden wie an den weiterführenden Schulen. Klassenassistenz-Systeme (Lehrkraft und pädagogische Fachkraft als Tandem in einer Klasse) in Landesverantwortung müssen eingerichtet werden. Ihre präventive Wirkung braucht Anerkennung.
Eltern haben einen erhöhten Beratungsbedarf durch Lehrkräfte, die sich darüber hinaus vermehrt mit außerschulischen Einrichtungen wie Jugendamt, Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialraumteams, diversen Beratungs- und Unterstützungssystemen austauschen.
Wir fordern daher neben der Herabsetzung der Unterrichtsverpflichtung eine Absenkung der maximalen Klassengröße auf 23.
Für die Bewältigung der inklusiven Aufgaben ist das Vorhandensein von multiprofessionellen Teams von entscheidender Bedeutung. Jede Grundschule muss über eine sozialpädagogische Fachkraft verfügen und darüber hinaus über eine ausreichende Anzahl qualifizierter pädagogischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir begrüßen eine Angliederung von Förderschullehrkräften an die Regelschulen.
Für die Integration der Kinder aus verschiedenen Kulturen benötigen Grundschulen angemessene Sprachfördermöglichkeiten. Es ist nicht hinnehmbar, dass diese Stunden seit Jahren sukzessive gekürzt werden. Unter den derzeitigen Bedingungen sind Integration und Bildung zum Wohle der Kinder mit Migrationshintergrund nicht leistbar. Grundschulen brauchen erheblich mehr Zusatzbedarfsstunden für Integration sowie multiprofessionelle Teams, die die anstehenden Aufgaben gemeinsam mit den Lehrkräften bewältigen.

