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Ergebnis des 3. IQB-Bildungstrends erstaunen nicht

Die Ergebnisse des 3. IQB-Bildungstrends aus dem Jahr 2021 zeigen auch für Niedersachsen einmal mehr, dass vorwiegend Kinder aus ökonomisch weniger privilegierten Elternhäusern und aus Familien mit Migrationsgeschichte die Mindeststandards nicht erreichen.

Bereits „PISA“ hat im Jahr 2000 die Kinder aus ebensolchen Elternhäusern als benachteiligt bezeichnet, doch ist seitdem aus Sicht des LNGS viel zu wenig in den Schulen und für die Schulen geschehen. Kultus- und Sozialministerien verantworten seit mehr als20 Jahren, dass keine Chancengleichheit herrscht und Kinder schon im Grundschulalter abgehängt werden. Heute Bildungsverlierer - morgen eine Belastung der Sozialsysteme. Das Sparen bei der Bildung erweist sich als volkswirtschaftlicher Wahnsinn. Noch immer sind zu viele Kinder in einer Grundschulklasse. Noch immer gibt es zu wenige Stunden für Sprachförderung. Noch immer keine ernstgemeinte Verwirklichung der Inklusion.

Es ist ein Anliegen des LNGS, gelingende Praxisbeispiele an das Kultusministerium heranzutragen, die Abhilfe schaffen könnten.

Hier seien als ein Beispiel von vielen die Pilotprojekte „Klassenassistenz“ genannt. Hierbei steht jeder Klasse neben der Lehrkraft eine Assistenzkraft zur Unterstützung aller Kinder bereit. Wissenschaftliche Begleitungen haben den Beitrag solcher Projekte zur Qualitätssteigerung bereits bewiesen. Bisher von den Kommunen finanziert, sieht der LNGS hier eine Aufgabe beim Land Niedersachsen. Er fordert Kultusministerin Frau Julia Hamburg in Verantwortungsgemeinschaft mit Sozialministerin Daniela Behrens auf, die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte anzugehen.

Schaffen Sie Bedingungen, die allen Kindern gleiche Chancen beim Lernen und Leben ermöglichen. Geben Sie Schulleitungen wieder die Zeit, ihre Schule weiterzuentwickeln.

LNGS-Vorsitzender Jörg Bratz: „Es braucht jetzt deutliche systemische Veränderungen der Rahmenbedingungen für Grundschulen. Ansonsten werden wir auch nach dem nächsten IQB-Bildungstrend im Jahr 2026 feststellen, dass wir keinen Schritt für die Verbesserung der Leistungen von Grundschulkindern vorangekommen sind.“