Auch sie belastet, wenn sie sich mit ihren Familien um ihre Verwandten in Syrien oder der Türkei sorgen. Wenn ihre Eltern den Einkauf nicht mehr bezahlen können. Wenn geflüchtete Kinder aus der Ukraine über ihre Erfahrungen aus dem Krieg berichten. Oder eben nicht, sondern - noch ohne deutsche Sprachkenntnisse - ihre Last durch Tränen oder Aggressionen ausdrücken.
Pädagogen erkennen, dass diese Belastungen an den Kindern nicht spurlos vorbei gehen. Nicht zuletzt durch einen hohen Medienkonsum, mit dem - by the way - gesundheitlich verträglich umzugehen sie auch erst lernen müssen.
Bietet die Schule eigentlich genug Raum, über die Ängste zu sprechen? Müsste Schule nicht Hilfestellung geben
Wie groß der Anteil dieser Belastungen eigentlich an den unzureichenden Deutsch- und Mathekenntnissen am Ende der Klasse 4 ist, lässt sich schwer messen. Keinesfalls sollte er jedoch ignoriert werden.
Mehr Deutsch- und Matheunterricht oder lieber mehr Schulsozialpädagog*innen, Beratungslehrkräfte und eine Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte, die die Menschen ganzheitlich betrachtet? Der IQB-Bildungstrend zeigt auf, welche Bedeutung der Sprachförderunterricht für zugewamderte Kinder hat. Und, dass es notwendig ist, genügend finanzielle und personelle Ressourcen entsprechend eines Sozialindexes einzusetzen.
Die Krisen zeige aber einmal mehr, wie nötig Zusammenhalt ist. Sollten Kinder das nicht bereits in der Schule zu erfahren statt zu konkurrieren?

