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LNGS beim Arbeitskreis Kultus

Am 9. Mai 2023 waren die beiden Vorsitzenden des LNGS zu Gast beim Arbeitskreis Kultus der SPD-Landtagsfraktion. In diesem Gremium sind die SPD-Fraktionsmitglieder vereint, die im Kultusausschuss der Landesregierung sitzen, sowie weitere feste Mitglieder in beratender Funktion. Wir hatten Gelegenheit, die so wichtigen Grundschulthemen zu platzieren.

Ein großes Thema war die fehlende Leitungszeit der Grundschulleitungen aufgrund der vergleichsweise hohen Unterrichtsverpflichtung. So bleibt wenig Zeit für Schul- und Personalentwicklung, Verbesserung der Unterrichtsqualität und konzeptionelle Arbeit. Insbesondere offene Ganztagsschulen stoßen hier schnell an Grenzen, weil die Organisation des Ganztags einen großen Teil der täglichen Arbeit einnimmt. Hier müssen dringend flächendeckend Verwaltungsassistenzen/Ganztagskoordinatoren eingesetzt werden, um für Entlastung zu sorgen. Auch ist das Budget für pädagogische Mitarbeiter zu knapp bemessen, die Vertragsgestaltung und Bezahlung für viele interessierte Personen unattraktiv.

Wir haben erneut angeregt, Grundschulklassen mit systemischen Assistenzen auszustatten, damit Lehrkräfte Freiraum für ihr Kerngeschäft, den Unterricht, bekommen. Sozialpädagogische Fachkräfte müssen in deutlich größerem Umfang in Grundschulen tätig sein.

Der LNGS hat darauf hingewiesen, dass Grundschulen mehr Entscheidungsfreiräume brauchen bei der Unterrichtsorganisation, beispielsweise mehr Flexibilität bei Art und Umfang der schriftlichen Klassenarbeiten oder alternativen Unterrichtsformaten, die selbstständiges Lernen zu nachhaltigen Themen ermöglichen.

Wir regten an, auch Grundschulen mit weiteren Funktionsstellen wie einer didaktischen Leitung auszustatten – zurzeit haben kleine Grundschulen nicht einmal eine Konrektorenstelle. Auch die Stunden für besondere Belastungen werden an Grundschulen mit dem niedrigen Faktor 0,3 berechnet. An allen anderen Schulformen liegt er deutlich höher, dabei ist die Belastung gerade in dem System Grundschule mit seiner heterogenen Schülerschaft besonders hoch. 

Die Politikerinnen und Politiker stellten interessierte Fragen. Ihnen ging es darum, einen Einblick in den Grundschulalltag zu bekommen. Wir begrüßen dieses Interesse, ist doch die Bildungspolitik in der Vergangenheit sehr gymnasial geprägt gewesen. Dass sich dies ändern muss, zeigen alle aktuellen und öffentlichkeitswirksamen Studien zu den erreichten Kompetenzen von Vierklässlerinnen und Viertklässlern. Wir werden mit den Bildungspolitikern im Austausch bleiben. Es wird Nachfolgetreffen geben, so dass wir als LNGS die Bedarfe der Grundschulen immer wieder in den Fokus rücken können.